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APG – open source ANGST

Forschung + Konzept + Sound Art

Bildschirmfoto 2017-07-07 um 13.10.55

„Aber der Herr ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte.“

Inspirationsquelle für die klangliche Inszenierung von ANGST zur Eröffnung der Konferenz „open source 2016“ mit dem Leitthema Angst von APG war die biblische (Ur)Geschichte der Angst von Jona im Walbauch, die mich schon als Kind beeindruckt hat (auch in der Adaption bei Pinocchio).

Ausgangsmaterial für den Sound sind u.a. Unterwasseraufnahmen (und Meeresrauschen), die ich vor einigen Jahren in Griechenland gemacht habe, wobei der Schwerpunkt auf den „unendlich“ tiefen Bässen liegt. Dies geht auch auf das Erlebnis eines Erdbebens in Griechenland zurück. Erdbeben gehen meist massive „Infraschall-Ereignisse“ voraus, bevor das mächtige Beben die Einsicht in die eigene Ohnmacht provoziert. In solchen physischen und emotionalen Grenzsituationen entsteht Angst.

(Schall)Grenzen werden auf drei Ebenen ausgelotet: Tiefe (Infraschall), Höhe (Ultraschall) und der extreme Schalldruck (der auch die Technik im Schmidt Theater an ihre Grenzen bringt). Das Publikum war diesem immensen, massiv-dunklen Schall sowohl akustisch als auch körperlich ausgesetzt, da Tiefe und Schalldruck der Wellen den ganzen Raum und die darin befindlichen Körper vibrieren, erbeben liessen. Der tiefe Schall repräsentiert gleichzeitig die machtvolle, „überwältigende“ Dunkelheit, der hohe Schall steht für einen  hochgradig angespannten analytischen Verstand, der angesichts des massiven (Alb-) Druckes an seine Grenzen stößt und an einigen Stellen zu zerbröseln droht.

Der Sound ist eigens für den tiefdunklen Raum und die Technik im Schmidt Theater konzipiert und gemixt. Das MP3-Soundfile kann insofern nur eine Ahnung von dem live erlebten Infraschalldruckereignis vermitteln:

Infrasound

apg

https://apgd.de/events/documentation/event-doku-apg-open-source-2016/